Sparen im Haushalt

 

Nutzerverhalten

 

Erste und effektive Maßnahmen, um Energie und damit Kosten einzusparen, sind Verhaltensänderungen, die keine Investitionen erfordern. Nachfolgend sind einige Möglichkeiten in den relevanten Bereichen im Haushalt und im alltäglichen Umgang aufgeführt. Bei konsequenter Befolgung sind spürbare Einsparungen zu erreichen.

 

Film zum Thema

 

Stromsparen im Haushalt

 

Elektrische Geräte

 

Elektrogeräte verbrauchen unterschiedliche viel Strom. Dabei  sind nicht nur Gerätetyp, technische Ausstattung und  Alter der Geräte ausschlaggebend, sondern auch die Nutzergewohnheiten jedes Einzelnen.

 

Es empfiehlt sich selbst mit einem Strommessgerät zu ermitteln, wie hoch der Stromverbrauch einzelner Elektrogeräte ist.

 

Scheut man die Investition in ein solches Gerät kann gegebenenfalls vom Energieversorgungsunternehmen  eines ausgeliehen werden.

 

Die in entsprechenden Listen angegebenen Vergleichswerte von Geräten neuester Bauart ermöglichen den sofortigen Vergleich.

 

Auf Wunsch können auch Energieberater und -beraterinnen bei der Auswertung der Ergebnisse helfen. Sie empfehlen dann gleich geeignete Energiesparmaßnahmen.

 

 

Geräte-Check

 

Grundsatzfrage - Ist der Betrieb verschiedener Geräte überhaupt notwendig?

Z. B. Warmwasserboiler, Kühlschränke, Gefriertruhen, Radiatoren, Lüfter

 

- Kann Energie durch bessere Organisation eingespart werden?

Z. B. Inhalt mehrerer wenig gefüllter Kühlschränke oder Gefriertruhen in einem Gerät zusammenlegen.

 

- Werden Waschmaschine oder Geschirrspüler nur benutzt, wenn sie voll beladen sind bzw. wird die entsprechende Spartaste (½ Programm) benutzt?

 

- Kann auf den Vorwaschgang verzichtet werden und können Spar- oder Kurzprogramme und niedrigere Temperaturen gewählt werden?

 

- Können Geräte während des günstigeren Nachttarifes betrieben werden?

Z. B. Waschmaschine, Trockner, Geschirrspüler, Brennofen.

 

- Laufen Geräte unnötigerweise?

Z. B. der Fernseher oder das Licht im Wohnzimmer während des Essens im Esszimmer

 

- Ist Dauerbetrieb oder Stand-by notwendig?

Z. B bei Warmwasserboiler , Computer, Fernseher, HiFi-Anlage

Film zum Thema

 

- Können Geräte auch außerhalb der Spitzenlastzeiten (8.00 – 9.30 h) betrieben werden?

Z. B. Waschmaschine, Trockner, Geschirrspüler

 

- Kann die Energie zum Betrieb bestimmter Geräte effizienter erzeugt werden?

Z. B. Anschluss von Waschmaschine und Geschirrspüler an das Warmwassernetz

 

- Werden die Kochplatten des Elektroherdes nach dem Ankochen auf die erforderliche

Dauertemperatur zurückgeschaltet und vor Ende der Garzeit abgeschaltet, um die Restwärme zu nutzen?

 

- Wird der Backofen 5 – 10 Minuten eher ausgeschaltet, um die Restwärme zu nutzen?

 

- Werden Wasserkocher und Kaffeemaschine für die Zubereitung von heißen Getränken benutzt?

 

- Wird bei der Neuanschaffung eines Gerätes Wert auf niedrigen Energieverbrauch gelegt?

 

- Kühl- und Gefriergeräte an kühlen Orten aufstellen!

 

Besonders sparsame Haushaltsgeräte: www.spargeraete.de

 

 

Beleuchtungs-Check

 

Reicht das Tageslicht alleine auch aus? Brennt unnötig Licht?

Z. B. im Flur, Keller, Treppenhaus, Garage, Außenbereich.

 

 

Welches Leuchtmittel?

 

- Energiesparlampen: Im Haushalt sind die sparsamen Allrounder in fast allen Leuchten einsetzbar. In Flur und Treppenhaus sollten es möglichst schaltfeste Modelle mit schneller Vorheizung sein. Einsatzorte: Wohn- und Schlafzimmer, Bad, Arbeitsbereich.

 

- LED-Lampen:

Wo lange beleuchtet wird, sollten die besonders Sparsamen zum Einsatz kommen. Der noch geringere Stromverbrauch macht dann den höheren Kaufpreis wett. Außerdem sind LEDs schaltfest, kälteunempfindlich und häufiger dimmbar. Einsatzorte: Deckenleuchten, Außenleuchten, dimmbare Leuchten.

 

Wo ist hier eine Zeitschaltuhr, ein Timer oder ein Bewegungsmelder?

 

Reicht punktuelle Beleuchtung statt intensiver Ganzraumbeleuchtung?

Z. B. am Schreibtisch, in der Küche

 

 

Weitergehende Infos:
Ratgeber Strom effizient nutzen
Strom effizient nutzen
Die Broschüre ist Wegweiser für Privathaushalte zur wirtschaftlichen Stromeinsparung ohne Komfortverzicht

 


Wasser sparen

Wasser-Check

 

- Gibt es tropfende Wasserhähne oder Duschen?

 

- Sind die Ventile an WC, Urinalen etc. dicht?

 

- Hat die WC-Spülung eine Sparfunktion?

 

- Reicht statt Baden nicht auch eine kurze Dusche?

 

- Läuft das Wasser während des Zähneputzens weiter?

 

- Sind in Wasserhähnen und bei Duschen Durchflussbegrenzer bzw. Perlatoren eingebaut?

 

- Wasserhähne 6 Liter / Minute, Dusche 12 Liter / Minute

 

- Dreht sich die Wasseruhr, obwohl kein Wasser entnommen wird?

Dies ist ein Hinweis auf einen unentdeckten Wasserrohrbruch.

 

Verhaltensorientiertes Sparen

 

Auto wachsen statt waschen

 

Wer sein Auto selbst wäscht, tut sich und der Umwelt keinen Gefallen. Besser sind Waschanlagen, möglichst mit Wasserrecycling und „Blauem Engel". Vier Wäschen mit anschließendem Wachsen (am besten lösemittelfrei auf Wasserbasis) reichen völlig aus. Im Winter hilft eine Unterbodenwäsche gegen Salzreste.

 

 

Heiz-Check

 

- Erfolgt das Lüften kurz und stoßweise?

Kein Dauerlüften, sondern dreimal täglich fünfminütiges Querlüften. Wie häufig und wie lang genau, hängt vom Wetter und vom Raum ab: je höher die Außentemperatur, desto länger. Je mehr Feuchtigkeit, desto häufiger. Der entscheidende Grund: Kalte Außenluft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als warme.

 

- Können die Heizkörper die Wärme frei abgeben?

Keine langen Vorhänge oder Möbel davor, keine Abdeckungen

 

- Luftbefeuchter an den Heizkörpern verbessern das Raumklima. Bei höherer Luftfeuchtigkeit werden etwas niedrigere Raumtemperaturen noch als behaglich empfunden.

 

- Ist die Vorlauftemperatur der Heizungsanlage so weit wie möglich abgesenkt?

 

- Werden die Thermostatventile über Nacht oder bei längerer Abwesenheit zurückgedreht?

 

- Sind für die Nachtabsenkung der Heizungsanlage möglichst niedrige Temperaturen eingestellt?

 

- Schaltet die Heizung etwa eine Stunde vor dem üblichen Aufstehen ein und etwa eine Stunde vor dem Schlafengehen wieder aus?

 

- Sind die Heiz- und Warmwasserleitungen – vor allem in unbeheizten Räumen – isoliert?

 

- Wird die Heiztemperatur an Tagen, an denen niemand zu Hause ist, abgesenkt?

Z. B. freies Wochenende, Urlaub.

 

- Läuft die Umwälzpumpe unnötigerweise auch im Sommer?

 

- Heizung regelmäßig entlüften, denn mangelnde Zirkulation des Wassers in der Heizung schluckt wertvolle Energie. Die Heizung macht komische Geräusche oder ist an unterschiedlichen Stellen ungleich warm. In diesem Fall sollte man die Heizung durch Öffnen des Ventils entlüften.

 

- Wird die Heizungsanlage regelmäßig gewartet und durch einen Fachmann kontrolliert?

 

- Ist der Energieverbrauch der Heizung bekannt, so dass ein Anstieg bemerkt wird?

 

 

Verkehrs-Check

 

- Wenn möglich, zu Fuß gehen oder das Fahrrad, Bus und Bahn benutzen!

 

- Fahrgemeinschaften bilden!

 

- Kfz vorausschauend und mit niedrigen Motordrehzahlen fahren!

 

- Beim Warten an Bahnübergängen und im Stau den Motor abstellen.

 

 

Weiterer Haushalts-Check

 

- Keine warmen Speisen in den Kühlschrank stellen.

 

- Kochen mit Deckel spart bis zu 300 % Energie.

 

- Topfdurchmesser gleich groß oder größer als Herdplatte.

 

- Keine „gewellten" Töpfe oder Pfannen, sondern Planboden.

 

- Warmhaltekannen verwenden statt Kaffeemaschine eingeschaltet lassen.

 

- Wo immer möglich, Wäsche auf der Leine trocknen und auf Trockner verzichten.

 

- Akkus statt Batterien, weil nur anfänglich höhere Kosten entstehen, später der Kauf der Batterien aber wegfällt. Sie kaufen sich einmalig ein Akkuladegerät und dazu passenden Akkus in den Größen der auszuwechselnden Batterien. 

 

Energie sparen bei Heizung und Strom 

Wissenswertes für Mieterinnen und Mieter

Viele Mieter und auch Besitzer von Eigentumswohnungen stehen immer wieder vor der Frage der verbleibenden Handlungsmöglichkeiten für Energieeinsparmaßnahmen, weil keine Entscheidungen hinsichtlich der energetischen Sanierung der Gebäudehülle getroffen werden können. Hier spielt bei erzielbaren Energiesparpotenzialen das Verbraucherverhalten eine entscheidende Rolle, denn den überwiegenden Teil der Ausgaben bilden die Heizkosten, so Werner Eicke-Hennig, Projektleiter der „Hessischen Energiespar-Aktion“.

Der Energieverbrauch einer Wohnung wird durch folgende Faktoren bestimmt:
• Baulicher Wärmeschutz des Gebäudes und Effizienz der Heizungstechnik
• Verhalten der Bewohner: gewählte Raumtemperatur, Häufigkeit der Fensteröffnung (uneffektives Dauerkippen) und Höhe des Warmwasserverbrauches.
• Des Weiteren haben das Wetter und die Lage der Wohnung im Gebäude einen Einfluss auf die Höhe des Verbrauches.

Einsparpotenziale durch verändertes Nutzerverhalten sind umso höher, je schlechter es um den Wärmeschutz eines Gebäudes bestellt ist.
• In Wohn- und Arbeitsräumen reicht eine Temperatur von 20º Celsius aus. Nachts und in ungenutzten Räumen sollte die Temperatur auf etwa 16º Celsius gesenkt werden.
• Wer die Raumtemperatur nur um 1º Celsius senkt, spart rund sechs Prozent Heizkosten. Hier sollte aber bedacht werden, dass eine zu niedrige Raumtemperatur unter 14° Celsius Schimmelbildung begünstigt.
• Heizkörper sollten nicht durch Möbel oder ähnliches verbaut werden, da die erwärmte Luft sonst nicht zirkulieren kann. Bleiben Räume ganz unbeheizt, sollten die Türen zu beheizten Räumen geschlossen werden. Für ausreichende Lüftung auch dieser Räume ist Sorge zu tragen. Thermostatventile an Heizkörpern sollten dann auf die Position “Frostschutz”, meist gekennzeichnet mit Hilfe eines Eiskristalls, eingestellt werden.
• Eine nachträgliche Dämmung von Rollladenkästen ist empfehlenswert. Auch Reflexionsplatten zur Dämmung von Heizkörpernischen sind sinnvoll.
• Zugezogene Vorhänge und Jalousien vor den Fenstern tragen nachts zur Energieeinsparung bei.

Ausführliche Informationen zum Thema bietet die Energiesparinformation Nr. 5 „Energie sparen bei Heizung und Strom - Wissenswertes für Mieterinnen und Mieter“, die unter www.energiesparaktion.de als Download zur Verfügung steht:

http://www.energiesparaktion.de/downloads/Downloadbereich/energiesparinfo/espi5.pdf

Informationen zum Energieberatungsangebot der Verbraucherzentrale Hessen im Internet unter www.verbraucher.de.

Quelle: Monatsmagazin printzip, Ausgabe 12/2015

 

Besonders sparsame Haushaltsgeräte 2016/17

Stromsparen im Haushalt ist durch Verhaltensänderungen und Austausch veralterter Technik durch Stromsparende Haushaltsgeräte ohne Komfortverlust möglich“, so Werner Eicke-Hennig, Programmleiter der „Hessischen Energiespar-Aktion“, „bei Neuanschaffungen lohnt sich auf jeden Fall ein Produkt- bzw. Preisvergleich. Höhere Anschaffungskosten werden durch einen niedrigeren Stromverbrauch über die Lebensdauer des Gerätes mehr als ausgeglichen.“

Einen objektiven und aktuellen Preis- und Gerätevergleich bietet die Broschüre „Besonders sparsame Haushaltsgeräte 2016/17“, die auf der HESA-Homepage unter www.energiesparaktion.de als Download zur Verfügung steht.

Außerdem sind dort die Broschüren „Strom effizient nutzen“, ein Wegweiser für Privathaushalte zur wirtschaftlichen Stromeinsparung, sowie die Energiespar-Information Nr. 5
„Energiesparen bei Heizung und Strom – Wissenswertes für Mieterinnen und Mieter“ mit detaillierten Hinweisen zu den wichtigsten Energiespartechniken als pdf-Dateien erhältlich.

Broschüre HESA Sparsame Hausghaltsgeräte