Erdöl / Heizöl

 

Grundsätzlich ist Erdöl als fossiler Brennstoff endlich und somit sind regenerative Energiequellen vorzuziehen. Doch nicht in jeder Bausubstanz ist ein Wechsel möglich. Die richtige Lösung ist dann, einen Schwerpunkt auf die Gebäudedämmung zu setzten. Denn hier allein sind 80 Prozent des Heizenergieverbrauches zu senken. Wenn zudem eine Mischlösung zum Beispiel mit einer solarthermischen Anlage möglich ist sollte dies in Erwägung gezogen werden. Auch sind überaltete Ölbrenner in jedem Fall durch neuere Technologie sinnvoll auszuwechseln.

 

Der flüssige Brennstoff Heizöl wird aus schwer entflammbaren Anteilen des Erdöls hergestellt.

Erdöl ist ein aus natürlichen Lagerstätten stammendes Gemisch aus flüssigen Kohlenwasserstoffen, das meist gemeinsam mit Erdgas vorkommt. Es entstand vor ca. 20 bis 200 Millionen Jahren auf der Basis mariner Organismen und höherer Pflanzen u.a. unter Mitwirkung anaerober Bakterien. Erdöl wird in Raffinerien u.a. zu Fahrzeugtreibstoffen und Heizöl weiterverarbeitet. Unter den fossilen Brennstoffen nimmt dieser Energieträger bezüglich der Umweltbelastung eine Mittelstellung zwischen Erdgas und Kohle ein. Heizöl ist noch immer neben Erdgas der meist verwendete Brennstoff im privaten Haushalt.

Seit Jahren erlebt der Ölpreis einen rasanten Höhenflug. Die Gründe dafür sind politische Krisen, der steigende Energiebedarf in Asien sowie nicht zuletzt die Endlichkeit der fossilen Energieträger. Da letztlich nicht bekannt ist wie viel Erdöl noch verfügbar ist, die Bestände aber endlich sind, ist es möglich, dass Heizöl in ein paar Jahrzehnten nicht mehr erschwinglich ist. Unter anderem deswegen sollten bei Neuanschaffung einer Heizungsanlage Alternativen geprüft werden.

Ansonsten ist Heizöl nicht leitungsgebunden und gut speicherbar. Die Lagerhaltung ist aufgrund des vorbeugenden Umwelt- bzw. Gewässerschutzes relativ aufwendig: Es muss absolut sichergestellt sein, dass kein Tropfen Heizöl in das Erdreich bzw. Grundwasser gelangen kann. Unter Beachtung bestimmter baulicher Voraussetzungen dürfen bis zu 5.000 Liter Heizöl im Heizraum gelagert werden.

 

Heizöl gibt es in unterschiedlichen Qualitätsstufen: Von schwefelarmem Heizöl über die Premium- bis hin zur Bio-Qualität kann so das passende Heizöl für den individuellen Anspruch gefunden werden.

 

 

Schwefelarm

 

Zwar ist schwefelarmes Heizöl eine relativ neue Heizölsorte, inzwischen avanciert sie jedoch bereits zur Nummer eins auf dem Markt: Mittelfristig wird diese Qualität zum Standardbrennstoff für Ölheizungen in Deutschland – in einigen Regionen ist das herkömmliche Standard-Heizöl bereits nicht mehr lieferbar. Entwickelt wurde das Heizöl für Öl-Brennwerttechnik, kann aber dank der zahlreichen positiven Eigenschaften ebenso in herkömmlichen Heizkesseln verwendet werden.

Zum Vergleich: Der Schwefelgehalt im schwefelarmen Heizöl beträgt max. 50 Milligramm pro Kilogramm, Standardheizöl darf bis zu 1.000 Milligramm Schwefel pro Kilogramm Heizöl enthalten.

 

 

Premium

 

Die verschiedenen Heizölsorten werden meist auch in Premium-Qualität angeboten. Die Vorteile liegen in speziellen, noch weiter verbesserten Produkteigenschaften für noch nachhaltigeres Heizen. So kann mit Premium-Heizöl auch ein Einspareffekt von bis zu drei Prozent erreicht werden.

 

 

Bio

 

Hinter dem Stichwort Bioheizöl verbirgt sich schwefelarmes Heizöl, dem fünf bis zehn Prozent flüssiger Brennstoff aus nachwachsenden Rohstoffen beigemischt ist. Der Bio-Anteil lässt sich an der Produktbezeichnung ablesen: Bio-Heizöl 10 etwa ist mit bis zu zehn Prozent Biokomponenten angereichert und kann somit als schwefelfrei bezeichnet werden.

In einigen Regionen Deutschlands ist das Bioheizöl bereits über Mineralölhändler verfügbar. Aufgrund des fünfprozentigen Bioanteils ist es laut Gerätehersteller in allen bestehenden Anlagen einsetzbar.

Bioheizöl sollte allerdings genauso wie schwefelarmes oder Premium-Heizöl ausschließlich in effizienter Heiztechnik verwendet werden, denn auch nachwachsende Rohstoffe stehen nicht unbegrenzt zur Verfügung.

 

 

Regionales Beispiel:

 


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