Dämmung von Kellerdecken



1. Dämmung von Kellerdecke oder Bodenplatte

Fußkälte war jahrhundertelang eine Geißel der Menschheit. Vermeidbare Energieverluste durch die Kellerdecke gehen Hand in Hand mit der als unangenehm empfundenen Fußkälte, gegen die angeheizt werden muss. Bei gemauerten Kappendecken, Hohlsteindecken, Stahlbetonplatten oder Holzbalkendecken erwartete man früher eine Dämmwirkung von Sand- und Schlackenschüttungen oder 1 bis 2 cm dünnen Dämmplatten unter dem Estrich. Erst in den Siebzigerjahren stieg die Trittschalldämmstärke auf 3,5 cm an. Auch dies ist kein guter Wärmeschutz. Für ein typisches Einfamilienhaus sinkt der Energieverbrauch durch eine Kellerdeckendämmung um 4 bis 6 %. Für viele noch wichtiger: Die Fußkälte verschwindet aus dem Erdgeschoss.

1.1 Ausführung

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, die Kellerdecke zu dämmen:

 

Die Kellerdecke wird meist von unten gedämmt. Dabei werden die Dämmplatten einfach unter die Kellerdecke geklebt. Eine Verkleidung ist nicht erforderlich. Oftmals behindern Leitungen unter der Decke eine glatte Verlegung.

 

Eine Lösung: Die Dämmplatten aus der Fläche bis an die gedämmten Rohrleitungen heranzuführen. Dazwischen wird loser Dämmstoff gestopft. Das sieht nicht schön aus, ist aber kostengünstig.

 

Wird der Erdgeschossfußboden oder eine Bodenplatte von oben (Warmseite) gedämmt, sollte eine mindestens 5 cm dicke Dämmung auf die Deckenplatte aufgelegt werden. Extrudiertes Polystyrol oder Polyurethan haben die beste Dämmwirkung (Wärmeleitfähigkeit 0,020 bis 0,03 W/(mK)). Hierbei ist auf Türhöhen zu achten. Bei geringer Kopfhöhe kann auch die Vakuumsuperisolation helfen. Bei 1 cm Plattendicke bietet sie mit 100 Euro/m² die Dämmwirkung von 8 cm herkömmlichem Dämmstoff.

 

Vakuumdämmplatten sind sehr empfindlich bei der Verlegung, sie dürfen nicht verletzt werden. Durch den Estrich sind sie gegen Beschädigungen geschützt.

1.2 Dämmstoffe

Dämmstoffe für die Kellerdecke brauchen keine besonderen Eigenschaften zu haben. Als Dämmplatten kommen in Frage: Polystyrol (expandiert oder extrudiert), Glas- oder Steinwolleplatten, wahlweise mit bereits fertiger Deckschicht. Zellulose- oder Korkdämmplatten, Schaumglas, Naturdämmstoffe und vieles mehr. Bei gewölbten Decken gibt es sogar konisch zugeschnittene Steinwolle-Dämmstoffe, die man in die Wölbung sehr gut einkleben kann.

 

1.3 Dämmdicke

Die »Hessische Energiespar-Aktion« empfiehlt 6 bis 8 cm Dämmstärke. Da durch die geringe Kellerhöhe die Dicke der Dämmstoffe festgelegt ist, empfehlen sich besser dämmende Materialien aus der Wärmeleitfähigkeitsgruppe 035 oder besser (auf der Verpackung steht: Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit: 0,035 W/mK). Diese dämmen 13 % besser als die gebräuchlicheren Dämmstoffe.

 

Die EnEV fordert ab 2009 einen U-Wert von 0,3 W/(m²K) bei Dämmung unter der Kellerdecke und 0,5 W/(m²K) bei oberseitiger (warmseitiger) Dämmung.

1.4 Kosten und Wirtschaftlichkeit

Die Kosten liegen bei 30 bis 50 Euro pro m² und sind meist in 14 bis 18 Jahren wieder amortisiert. Eine Kellerdeckendämmung hält so lange wie das Haus, eine Abnutzung findet nicht statt. Auch hier zahlt sich durch die Heizkosteneinsparung der Aufwand zwei- bis dreimal zurück.

 

Quelle: Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: „Vom (K)althaus zum Energiesparhaus“ (2012)

 

 

Film zum Thema

 


2. Regionales Beispiel:

 

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